Stadt Nordenham

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grundsteuerreform 600 450Vorsorge für den Ernstfall: Nordenham investiert in Katastrophenschutz

Extremwetterlagen wie das Hochwasser im Oldenburger und Bremer Raum zum Jahreswechsel 2023/2024 und eine zunehmend unsichere geopolitische Lage stellen Städte und Gemeinden vor neue Herausforderungen. Die Stadt Nordenham hat in den vergangenen Jahren konsequent reagiert – mit einem umfassenden Ausbau des Katastrophenschutzes und gezielten Investitionen in Krisen- und Notfallvorsorge.

„Die Welt ist im Wandel“, sagt Bürgermeister Nils Siemen. „Das Klima verändert sich – und die Welt ist unsicherer geworden. Wenn tatsächlich mal etwas passiert, wollen wir vorbereitet sein.“ Die Stadt habe daher in den vergangenen fünf Jahren rund 400.000 Euro in Notfallinfrastruktur, Technik, Ausbildung und Material investiert. Weitere Anschaffungen seien geplant. Dabei betont Siemen: „Katastrophenschutz ist nicht nur kommunale Aufgabe, sondern eine Gemeinschaftsaufgabe. Jeder einzelne sollte Vorsorge treffen – etwa mit Vorräten, Taschenlampen oder einem batteriebetriebenen Radio.“

Koordinierter Verwaltungsstab, vernetzt und geschult

Herzstück der städtischen Krisenvorsorge ist ein mobiler Verwaltungsstab mit rund 35 Einsatzkräften, der in verschiedenen Lagen aktiviert werden kann – etwa bei Hochwasser oder einem länger andauernden Stromausfall (Blackout). Der Stab ist eng mit Feuerwehr, Bauhof, Klärwerk, THW, DRK, Johannitern und weiteren Organisationen vernetzt. Auch ein Satellitentelefon und ein stadtweites Betriebsfunknetz stehen für den Notfall bereit. Die Beteiligten nehmen regelmäßig an Schulungen und Übungen teil.

„Wir wollen sicherstellen, dass die Stadt auch in außergewöhnlichen Lagen schnell, koordiniert und gezielt reagieren kann – insbesondere beim Schutz der kritischen Infrastruktur“, erklärt Raphael Wermke, der bei der Stadt Nordenham für den Katastrophenschutz zuständig ist.

Katastrophenschutzleuchttürme (Kat-Leuchttürme) und Anlaufstellen für die Bevölkerung

Ein zentraler Bestandteil des Konzepts sind sogenannte Katastrophenschutzleuchttürme (Kat-Leuchttürme) – Feuerwehrgerätehäuser und weitere ausgewählte Standorte, die im Ernstfall als Anlaufstellen für die Bevölkerung dienen. Dazu gehört auch der Standort der Johanniter an der Viktoriastraße. Diese Orte bieten keine Notunterkünfte, aber die Möglichkeit, wichtige Telefonate zu führen, warme Getränke zu erhalten oder Babynahrung zu erwärmen.

Zur technischen Ausstattung gehören unter anderem:

  • Fünf mobile Diesel-Generatoren für Feuerwachen

  • Ein mobiler Stromerzeuger und ein Zapfwellengenerator für den Bauhof

  • Zwei Tauchpumpen, zwei Allzweckpumpen und eine leistungsstarke Hochwasserpumpe

  • Eine Sandsackfüllmaschine mit einer Kapazität von bis zu 1.600 Säcken pro Stunde

  • Feldbetten, Schlafsäcke, Kopfkissen und Babybetten

  • Lagercontainer, Gitterboxpaletten, Sandsäcke, Schläuche, Stromkabel, Kabelbrücken sowie ein mobiler 450-Liter-Wassertank

Infrastruktur und Planung

Auch auf baulicher Ebene wurde investiert: Feuerwehrgerätehäuser wurden mit Einspeisepunkten für Notstromanlagen ausgerüstet, die Turnhalle FAH als Notunterkunft vorbereitet, neue Lagerflächen geschaffen. Für 2025/2026 sind weitere Investitionen geplant – darunter eine neue Führungssoftware, zusätzliche Sandsäcke, ein Bankettfertiger für BigPacks sowie der Aufbau eines app-basierten Gefahrenabwehrplans.

Ratgeber zur Notfallvorsorge

Für Bürgerinnen und Bürger ist im Einwohnermeldeamt eine kostenlose Broschüre erhältlich:
„Katastrophenalarm! – Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“.
Sie enthält leicht verständliche Empfehlungen, Checklisten und Hinweise für verschiedene Notlagen – vom Stromausfall über Hochwasser bis zur Versorgungslage.

Alle wichtigen Informationen gibt es auch online auf der Seite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) unter:
🔗 www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Vorsorge/Ratgeber-Checkliste/ratgeber-checkliste_node.html

Ein ergänzender Informationsflyer der Stadt Nordenham mit lokalen Hinweisen befindet sich derzeit in Vorbereitung.

 

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